Sonntag, 5. August 2007
Mein Schwedenbericht (spät aber doch)
Am 7. Juli machte ich mich in der Morgendämmerung auf Martinas momentane Heimat zu erkunden. Nach kurzem Flug und noch kürzerer Bahnfahrt traf ich Martina in Begleitung von Jenny, Andi und Thomas beim Hotel.
Bereits am Flug nach Stockholm begann es zu regnen, was sich die nächsten Tage nicht ändern sollte. Die Temperaturen schwankten immer zwischen 11 und 16 Grad. Da das Gewand nach der ersten halben Stunde im Freien aber meistens durchnässt war, fühlte es sich um einiges kälter an.

Nach kurzer Begrüßung (Martina hat sich Gott sei Dank nicht viel verändert – hab sie also gleich wieder erkannt) machten wir einen Rundgang durch Stockholm. Bei einer Führung durch das Stadshuset konnten wir die Blå Hallen und die Gyldenen Salen, in denen jährlich die Nobelpreise vergeben werden, bewundern. Am Abend genossen Martina und ich vom Katharina Hissen noch einen Blick über das verregnete Stockholm und landeten dann in einer belgischen Bierbar. Im Belgobaren gibt es alle Biersorten, die ein Biertrinker sich nur wünschen kann. Ich (als Nicht-Biertrinker) habe mich über ein Kirschenbier getraut, was nicht viel besser als ein normales Bier geschmeckt hat - einfach nur ein bisschen kirschiger.

Am nächsten Tag sind wir beim Spaziergang durch Stockholm über eine Fotoausstellung gestolpert. Dabei sind diese tollen Bilder entstanden.






Bei der folgenden Bootstour durch die Kanäle von Stockholm konnten wir die Stadt von der anderen Seite kennen lernen. Nach dem Mittagessen verabschiedeten sich Jenny, Andi und Thomas und machten sich wieder auf den Heimweg nach Österreich. Martina und ich bummelten durch die Stadt und shoppten uns durch die H&Ms, die Indiskas und die anderen schwedischen Geschäfte Stockholms. Am Abend ging unser Flug nach Umeå. Bereits bei der Buchung der Flugtickets (waren wirklich sehr billig) machte ich mir so meine Gedanken. Als wir am Flughafen dann auch noch erfuhren, dass freie Sitzplatzwahl bestand, kam mir nur ein Gedanke: Wie klein konnte das Flugzeug sein?
Den Flug gut überstanden (Flugzeug war dann doch ganz ok, mein Koffer allerdings völlig ramponiert) kamen wir um elf (bei Tageshelle) zum Wohnheim.

Am nächsten Morgen machte ich mich alleine (Martina musste leider arbeiten) auf um die umeånische Innenstadt zu besichtigen. Zum Glück hatte ich ein eigenes Fahrrad und musste mich nicht wie meine Vorgänger zu Fuß in die Stadt quälen. Nach zweieinhalb Stunden habe ich alles (wirklich alles) gesehen, was dieses Städtchen zu bieten hatte. Martina und ich planten am Nachmittag die Aktivitäten der nächsten Tage und machten uns dann auf den Weg zum See. Da das Wetter nicht wirklich zum Baden einlud, machten wir nur eine kleine Radtour.




Den Vormittag des nächsten Tages verbrachte ich in Gammlia. Dort konnte ich den ältesten Ski der Welt betrachten, mehr über die Geschichte der Region erfahren und im Freilichtmuseum beobachten wie die Menschen früher hier gelebt hatten. Dass die Kinder und Erwachsenen auf Grund des Regens zu den Trachten Gummistiefel getragen hatten, störte das Gesamtbild nur wenig. Martina und ich fuhren am Nachmittag mit dem Bus an den Städtchenrand und machten im Skulpturenpark (trotz Regen) diese lustigen Fotos:





Ich kümmere mich auch um schwedische Statuenkinder.














Beim Abendessen, das aus Müsli und Cornflakes mit Skoksbärsfil (sehr sehr sehr gut) bestand, wärmten wir uns wieder auf. Eine Folge Gilmore Girls (auf Englisch!!) rundete den Abend ab.

Am Mittwoch (mein vorletzter Tag) hat sich Martina freigenommen. Wir borgten uns von ihrer Arbeitskollegin ein Auto aus und fuhren 60km westwärts Richtung Västernyliden. Am Weg durch die grüne Weite Skandinaviens (da war wirklich kilometerlang nichts außer Bäumen und Wiesen) hielten wir zuerst bei Felsenzeichungen (2000 bis 3000 Jahre vor Christus entstandene Bilder von Elchen, Speeren und Booten).





Nach einer kurzen Pause bei einem Kunsthandwerksgeschäft, erreichten wir unser Ziel – die Elchfarm. Wir konnten Babyelche streicheln und füttern und trauten uns sogar (unter Anleitung des Besitzers) an die ausgewachsenen Elche heran.







Am Heimweg bewunderten wir noch eine gläserne Kirche im Moor.



Am Abend packte ich einen Teil von Martinas Wintersachen zusätzlich zu meinem Zeug in meinen Koffer und machte mich bereit für die Heimreise.

Am Donnerstag brachte mich Martina zur Bushaltestelle. Am Flug von Umeå nach Stockholm wurde mein Koffer (wahrscheinlich durch das zusätzliche Gewicht, nein es sind eindeutig die umeånischen Kofferfuzzis schuld) endgültig ein Fall für den Sperrmüll.
Ursprünglich hatte ich vor den Tag in Stockholm zu verbringen. Der Schnürlregen zwang mich allerdings völlig durchnässt nach zwei Stunden wieder zum Flughafen zurückzufahren. Dort sah ich zum ersten Mal in all den Tagen in Schweden die Sonne (durch das Flughafenfenster) scheinen. Jetzt wo ich wieder heim flog wurde das Wetter besser – typisch.

Nicht einmal am Flughafen fand ich die erhofften Föhnklos, von denen vorige Besucher so geschwärmt haben. Bei mir gabs leider (oder Gott sei Dank) immer nur Papierhandtücher.

Martinas (bereits gelobte) Gastfreundschaft muss auch noch erwähnen. Nochmals DANKE an dieser Stelle. Die Tage in Schweden haben mir sehr sehr gut gefallen. Es ist wirklich verständlich warum Martina es da oben so lange „aushält“. Wir freuen uns aber auch schon, wenn du bald wieder kommst.

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