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Montag, 4. Juni 2007
Sandras Sicht der Dinge
sandrablume, 00:32h
In Schweden gibt es viele Bäume. Das sage ich nicht nur, weil wir es im Laufe des Besuchs bei Martina schmerzvoll erfahren mussten. Schon beim Landeanflug auf Stockholm Arlanda blickten wir aus dem Fenster fragten uns, wieso die Schweden so viele Bäume anbauen!
In Umeå gibt es natürlich auch viele Bäume. Die verschiedenen Stadtteile sind durch kleine Wäldchen voneinander getrennt. Aber auch bei jedem Haus steht mindestens ein Baum, vorzugsweise natürlich Birken.
Von Martinas Wohnheim ist jedes Ziel 20 min (zu Fuß) entfernt. Außer die „Innenstadt“, die ist 2mal 20 min entfernt. Aber dorthin fährt man eh am Besten mit dem Bus. Da kann man die Schweden auch bei ihrer Lieblingsbeschäftigung beobachten- nämlich Schlange stehen. Entweder man stellt sich hintereinander an, oder ganz fortschrittlich: man zieht eine Nummer und wartet bis diese aufgerufen wird! Diese Variante ist zb im Supermarkt bei der Fleischtheke sehr beliebt. Im Supermarkt kann man auch andere Innovationen entdecken, wie den Cashguard (Münzen greift der moderne Kassier von heute nicht mehr an- der Kunde wirft sie in eine Box die automatisch zählt). Schaut man sich das Warensortiment an, bekommt man den Eindruck, die Schweden ernähren sich von Knäckebrot, Milchprodukten und Gummizeug. Vielleicht sind sie deswegen so blond?
Die Schweden ziehen sich bei jedem kleinsten Sonnenstrahl sofort aus und legen sich in die Sonne. Wahrscheinlich müssen sie sich im Sommer innerlich mit Licht aufladen, weil es ja bekanntlich im Winter kaum hell wird. Im Sommer gibt es dafür auch die ganze Nacht über Licht- gewöhnungsbedürftig für Dunkelheitsverwöhnte Österreicher wie uns. Obwohl man übrigens bei Alex vermuten könnte dass sie auch zuhause nie die Sonne sieht- sie hat es immerhin geschafft in Schweden einen Sonnenbrand auf der Nase zu bekommen.
Was auf den Klos auffällig ist: man sperrt in die andere Richtung zu, und in jedem Klo gibt es ein eigenes Waschbecken. Das führt zu einem exponentiellen Anstieg der Klowartezeit auf Parties, vor allem weil meistens auch ein Spiegel im Klo vorhanden ist und sich die Schwedinnen gerne stark schminken. Papierhandtücher gibt es auch nicht- sondern diese blöden Lufttrockner, die einem übrigens auch oft den Hintern fönen während man das WC benutzt.
Nun wollt ihr natürlich erstmal wissen, wie es mit Parties und heißen Schweden so aussieht. Im Allgemeinen ist es ja so, dass in Schweden der Alkohol schwerer zugänglich ist, nur für Erwachsene und auch teurer als im Komasaufland. Man darf nicht in der Öffentlichkeit Alkohol trinken und herumtragen natürlich auch nicht außer in schwer verdächtigen türkisen oder violetten Sackerln. Hat man diese Hürde erstmal überwunden und das Vorglühen (hier: pre-party) hinter sich gebracht, also so ca. um 21:30, macht man sich auf den Weg zum Festl (hier: Club). Dort frönt man wieder mal dem Schlangestehen, denn jeder muss sich hier ausweisen, nicht nur die kleineren Menschen *g*! Und dann bleibt einem eigentlich nur mehr der Mund offen. Die Musik, das Styling, Tanzstil: alles back to the 80’s, auch wenn’s wehtut. Leggings, Hosenträger, Gilet, Röhrenjeans, zu lange Tshirts oder zu kurze Kleider (man weiß es nicht), lustige Muster, Nenafrisuren, Hosen mit Taillenbund und alles was zu Recht in der Versenkung verschwunden war. Um 2 ist allerdings Schluss- dann heißts nach Hause gehn obwohl es noch immer nicht dunkel ist!
Soweit zum Standardevent. Bei unserer ersten Nacht in Schweden durften wir allerdings eine einmalige Veranstaltung miterleben: Brännbollparty. Klingt böse- ist es auch. In dieser Nacht darf gegen alle Regeln verstoßen werden. Hemmungsloses saufen in der Öffentlichkeit, Tanzen auf Dächern, und auch anzünden diverser Gegenstände: kein Problem, und das alles im Freien mitten im Studentenghetto in helllichter Nacht. Die Polizei gibt sich offenbar der Masse an betrunkenen Studenten geschlagen und greift nicht ein, sondern kreist lieber mit einem Hubschrauber über dem Ort des Verbrechens.
Diese Party ist das Highlight eines jährlichen Brännbollturniers. Dieses Spiel ist mit Baseball zu vergleichen, ähnelt aber auch ein bisschen unserem Schul- Brennball. Jedenfalls wird es in Schweden offenbar mit Leidenschaft gespielt. Bei so einem Turnier darf man natürlich nicht glauben dass Bier verkauft wird. Nein, Sport ist offenbar nur in Österreich untrennbar mit Alkohol verbunden. Die Schweden tun auf brav und gehen alle ganz unauffällig mit türkisen Sackerln zum zuschauen, und werden nicht müde „mycket bra“ zu brüllen (ich hab eigentlich immer mückebro verstanden).
Was die Schwedenmänner betrifft: um euch die Wahrheit zu sagen (und das mach ich gerne)- die reden nicht mit einem außer wenn sie betrunken sind. Weiters ist anzumerken, dass auch die Männer in Schweden Fashionvictims sind, Röhrenhosen sind auch hier gern gesehn. Sie sind aber im allgemeinen sehr sportlich, groß und teilweise knackig. Ein Modevorbild stellen britische Rockstars à la Pete Doherty dar- man trägt auch gerne Gilet und Hut.
Und jetzt zum unumstrittenen Highlight unseres Besuchs in Umeå: Holmön. Natürlich stimmten Alex und ich sofort Martinas Vorschlag zu, ans Meer zu fahren.
Sie meinte, es ist in 20 min (wen wunderts) mit dem Bus zu erreichen. Also klingelte um 5 Uhr früh der Wecker- und wir machten uns auf um den Bus und die Anschlussfähre zu erreichen. Interessanterweise war die Fähre gratis. Das hätte uns zu denken geben sollen- aber wir dachten uns nichts Böses und stiegen ein. Nachdem wir die Fahrt überstanden hatten (würg) landeten wir auf dem Ferientraum Nr 1: der Insel Holmön, Paradies der Ruhe, geschätzte 35 Einwohner. Auf Holmön ist es eiskalt, windig und es wachsen dort viele Bäume. Soweit so gut, aber es galt immerhin viel Zeit auf Holmön zu verbringen- die nächstmögliche Fähre zum Festland gab es erst 6 Stunden später. Also wanderten wir, auf dass unser Blut nicht in den Adern gefriere, auf Holmön herum. Eine wirklich interessante Insel. Die Bewohner stellen gern Leitern an die Dächer ihrer Häuser und streichen sie auch regelmäßig in sexy rot. Unglaublicherweise gibt es ein Geschäft und sogar eine Schule auf Holmön.
Den Bewohnern ist die ganze Zeit furchtbar fad. Sie treffen sich am Vormittag beim Geschäft um einzukaufen oder zu tanken. Sonst arbeiten sie entweder an ihrem Haus, an ihrem Gartenhaus oder wahlweise ihrer Hundehütte, oder sie bauen ein Boot welches sie dann in den Garten stellen. Offenbar hat ganz Holmön furchtbare Angst die Insel könnte versinken- dann würden sie ganz schnell in ihr Boot oder auch auf das Dach ihrer Häuser (Leiter!) flüchten.
Nachdem wir kurz vor dem Verlust unseres Verstandes wieder von der Gratis- Fähre ans Festland zurückgebracht worden waren, wartete die nächste Herausforderung. Bus zurück zur Zivilisation? Leider erst in 1,5 Stunden. Tja: dann gehma halt. Kann ja nicht so weit sein! 2 Stunden, ca 12 km und unzählige Bäume später wurden wir von dem Bus, auf den wir nicht warten wollten aufgelesen. Das war ja mal ein Ausflug......
Die lustige, ereignisreiche Zeit in Umeå war damit aber auch schon wieder vorbei. Martina hatte uns großzügig in ihren 4 Wänden aufgenommen, bekocht und unterhalten.
Das Wetter war super- Sonnenschein! Ich hab den Eindruck, Martina fühlt sich wohl. Sie versteht es auch, die Schweden aus der Reserve zu locken (vor allem wenn sie Nils heißen). Es war sicher die richtige Entscheidung wegzugehn, und eine tolle Erfahrung!
Alex und ich machten uns also auf den Weg nach Stockholm. Dort wohnten wir in einer Jugendherberge mit Zimmern im Keller. Bei absoluter Finsternis, stickiger Luft, niedrigem Sauerstoffgehalt und schnarchenden Zimmerkollegen lässt es sich gut ausspannen nach einer anstrengenden Besichtigungstour. Wir sahen alles was gesehen werden muss: Bootstour, die schmalen Gassen von Gamla Stan, das grüne Paradies Djurgarden mit all seinen sportlichen, marathonlaufenden Schweden, Östermalms Saluhall, Södermalms Aussicht, Norrmalms Drottninggatan mit geschätzten 15 H&Ms, ..... diese Stadt ist auf jeden Fall eine Reise wert.
Natürlich haben wir auch Sachen gesehen die man nicht gesehen haben muss, wie zB eine Demonstration zu unbekanntem Thema und Lastwagen voller betrunkener, tanzender Maturanten. Aber so was gibt’s wohl in jeder Großstadt.
Das Wetter meinte es zwar nicht ganz so gut mit uns wie in Umeå, aber zumindest gab es keinen Regen. Wir ernährten uns von Mc Donald’s, Burger King und Wayne’s Coffee. Wir scheuten auch nicht vor schwedischen Würstelstandln und probierten Köttbullar med mos sowie Tunnbrödsrulle (Würstel mit Erdäpfelpüree und Pickles, Ketchup und Senf in Weizenflade gewickelt).
Zum Schluß möchte ich folgendes für Österreich fordern:
- Wayne’s Coffee- Filialen
- Indiska- Filialen (Kleidung)
- Skogsbärsfil (großartiges Milchprodukt)
- große Gummizeugauswahl in Supermärkten und Tankstellen (Selbstbedienung)
Alex hat angekündigt eine Gegendarstellung, also ihre Sicht der Dinge, zu schreiben. Man darf weiterhin gespannt sein.
In Umeå gibt es natürlich auch viele Bäume. Die verschiedenen Stadtteile sind durch kleine Wäldchen voneinander getrennt. Aber auch bei jedem Haus steht mindestens ein Baum, vorzugsweise natürlich Birken.
Von Martinas Wohnheim ist jedes Ziel 20 min (zu Fuß) entfernt. Außer die „Innenstadt“, die ist 2mal 20 min entfernt. Aber dorthin fährt man eh am Besten mit dem Bus. Da kann man die Schweden auch bei ihrer Lieblingsbeschäftigung beobachten- nämlich Schlange stehen. Entweder man stellt sich hintereinander an, oder ganz fortschrittlich: man zieht eine Nummer und wartet bis diese aufgerufen wird! Diese Variante ist zb im Supermarkt bei der Fleischtheke sehr beliebt. Im Supermarkt kann man auch andere Innovationen entdecken, wie den Cashguard (Münzen greift der moderne Kassier von heute nicht mehr an- der Kunde wirft sie in eine Box die automatisch zählt). Schaut man sich das Warensortiment an, bekommt man den Eindruck, die Schweden ernähren sich von Knäckebrot, Milchprodukten und Gummizeug. Vielleicht sind sie deswegen so blond?
Die Schweden ziehen sich bei jedem kleinsten Sonnenstrahl sofort aus und legen sich in die Sonne. Wahrscheinlich müssen sie sich im Sommer innerlich mit Licht aufladen, weil es ja bekanntlich im Winter kaum hell wird. Im Sommer gibt es dafür auch die ganze Nacht über Licht- gewöhnungsbedürftig für Dunkelheitsverwöhnte Österreicher wie uns. Obwohl man übrigens bei Alex vermuten könnte dass sie auch zuhause nie die Sonne sieht- sie hat es immerhin geschafft in Schweden einen Sonnenbrand auf der Nase zu bekommen.
Was auf den Klos auffällig ist: man sperrt in die andere Richtung zu, und in jedem Klo gibt es ein eigenes Waschbecken. Das führt zu einem exponentiellen Anstieg der Klowartezeit auf Parties, vor allem weil meistens auch ein Spiegel im Klo vorhanden ist und sich die Schwedinnen gerne stark schminken. Papierhandtücher gibt es auch nicht- sondern diese blöden Lufttrockner, die einem übrigens auch oft den Hintern fönen während man das WC benutzt.
Nun wollt ihr natürlich erstmal wissen, wie es mit Parties und heißen Schweden so aussieht. Im Allgemeinen ist es ja so, dass in Schweden der Alkohol schwerer zugänglich ist, nur für Erwachsene und auch teurer als im Komasaufland. Man darf nicht in der Öffentlichkeit Alkohol trinken und herumtragen natürlich auch nicht außer in schwer verdächtigen türkisen oder violetten Sackerln. Hat man diese Hürde erstmal überwunden und das Vorglühen (hier: pre-party) hinter sich gebracht, also so ca. um 21:30, macht man sich auf den Weg zum Festl (hier: Club). Dort frönt man wieder mal dem Schlangestehen, denn jeder muss sich hier ausweisen, nicht nur die kleineren Menschen *g*! Und dann bleibt einem eigentlich nur mehr der Mund offen. Die Musik, das Styling, Tanzstil: alles back to the 80’s, auch wenn’s wehtut. Leggings, Hosenträger, Gilet, Röhrenjeans, zu lange Tshirts oder zu kurze Kleider (man weiß es nicht), lustige Muster, Nenafrisuren, Hosen mit Taillenbund und alles was zu Recht in der Versenkung verschwunden war. Um 2 ist allerdings Schluss- dann heißts nach Hause gehn obwohl es noch immer nicht dunkel ist!
Soweit zum Standardevent. Bei unserer ersten Nacht in Schweden durften wir allerdings eine einmalige Veranstaltung miterleben: Brännbollparty. Klingt böse- ist es auch. In dieser Nacht darf gegen alle Regeln verstoßen werden. Hemmungsloses saufen in der Öffentlichkeit, Tanzen auf Dächern, und auch anzünden diverser Gegenstände: kein Problem, und das alles im Freien mitten im Studentenghetto in helllichter Nacht. Die Polizei gibt sich offenbar der Masse an betrunkenen Studenten geschlagen und greift nicht ein, sondern kreist lieber mit einem Hubschrauber über dem Ort des Verbrechens.
Diese Party ist das Highlight eines jährlichen Brännbollturniers. Dieses Spiel ist mit Baseball zu vergleichen, ähnelt aber auch ein bisschen unserem Schul- Brennball. Jedenfalls wird es in Schweden offenbar mit Leidenschaft gespielt. Bei so einem Turnier darf man natürlich nicht glauben dass Bier verkauft wird. Nein, Sport ist offenbar nur in Österreich untrennbar mit Alkohol verbunden. Die Schweden tun auf brav und gehen alle ganz unauffällig mit türkisen Sackerln zum zuschauen, und werden nicht müde „mycket bra“ zu brüllen (ich hab eigentlich immer mückebro verstanden).
Was die Schwedenmänner betrifft: um euch die Wahrheit zu sagen (und das mach ich gerne)- die reden nicht mit einem außer wenn sie betrunken sind. Weiters ist anzumerken, dass auch die Männer in Schweden Fashionvictims sind, Röhrenhosen sind auch hier gern gesehn. Sie sind aber im allgemeinen sehr sportlich, groß und teilweise knackig. Ein Modevorbild stellen britische Rockstars à la Pete Doherty dar- man trägt auch gerne Gilet und Hut.
Und jetzt zum unumstrittenen Highlight unseres Besuchs in Umeå: Holmön. Natürlich stimmten Alex und ich sofort Martinas Vorschlag zu, ans Meer zu fahren.
Sie meinte, es ist in 20 min (wen wunderts) mit dem Bus zu erreichen. Also klingelte um 5 Uhr früh der Wecker- und wir machten uns auf um den Bus und die Anschlussfähre zu erreichen. Interessanterweise war die Fähre gratis. Das hätte uns zu denken geben sollen- aber wir dachten uns nichts Böses und stiegen ein. Nachdem wir die Fahrt überstanden hatten (würg) landeten wir auf dem Ferientraum Nr 1: der Insel Holmön, Paradies der Ruhe, geschätzte 35 Einwohner. Auf Holmön ist es eiskalt, windig und es wachsen dort viele Bäume. Soweit so gut, aber es galt immerhin viel Zeit auf Holmön zu verbringen- die nächstmögliche Fähre zum Festland gab es erst 6 Stunden später. Also wanderten wir, auf dass unser Blut nicht in den Adern gefriere, auf Holmön herum. Eine wirklich interessante Insel. Die Bewohner stellen gern Leitern an die Dächer ihrer Häuser und streichen sie auch regelmäßig in sexy rot. Unglaublicherweise gibt es ein Geschäft und sogar eine Schule auf Holmön.
Den Bewohnern ist die ganze Zeit furchtbar fad. Sie treffen sich am Vormittag beim Geschäft um einzukaufen oder zu tanken. Sonst arbeiten sie entweder an ihrem Haus, an ihrem Gartenhaus oder wahlweise ihrer Hundehütte, oder sie bauen ein Boot welches sie dann in den Garten stellen. Offenbar hat ganz Holmön furchtbare Angst die Insel könnte versinken- dann würden sie ganz schnell in ihr Boot oder auch auf das Dach ihrer Häuser (Leiter!) flüchten.
Nachdem wir kurz vor dem Verlust unseres Verstandes wieder von der Gratis- Fähre ans Festland zurückgebracht worden waren, wartete die nächste Herausforderung. Bus zurück zur Zivilisation? Leider erst in 1,5 Stunden. Tja: dann gehma halt. Kann ja nicht so weit sein! 2 Stunden, ca 12 km und unzählige Bäume später wurden wir von dem Bus, auf den wir nicht warten wollten aufgelesen. Das war ja mal ein Ausflug......
Die lustige, ereignisreiche Zeit in Umeå war damit aber auch schon wieder vorbei. Martina hatte uns großzügig in ihren 4 Wänden aufgenommen, bekocht und unterhalten.
Das Wetter war super- Sonnenschein! Ich hab den Eindruck, Martina fühlt sich wohl. Sie versteht es auch, die Schweden aus der Reserve zu locken (vor allem wenn sie Nils heißen). Es war sicher die richtige Entscheidung wegzugehn, und eine tolle Erfahrung!
Alex und ich machten uns also auf den Weg nach Stockholm. Dort wohnten wir in einer Jugendherberge mit Zimmern im Keller. Bei absoluter Finsternis, stickiger Luft, niedrigem Sauerstoffgehalt und schnarchenden Zimmerkollegen lässt es sich gut ausspannen nach einer anstrengenden Besichtigungstour. Wir sahen alles was gesehen werden muss: Bootstour, die schmalen Gassen von Gamla Stan, das grüne Paradies Djurgarden mit all seinen sportlichen, marathonlaufenden Schweden, Östermalms Saluhall, Södermalms Aussicht, Norrmalms Drottninggatan mit geschätzten 15 H&Ms, ..... diese Stadt ist auf jeden Fall eine Reise wert.
Natürlich haben wir auch Sachen gesehen die man nicht gesehen haben muss, wie zB eine Demonstration zu unbekanntem Thema und Lastwagen voller betrunkener, tanzender Maturanten. Aber so was gibt’s wohl in jeder Großstadt.
Das Wetter meinte es zwar nicht ganz so gut mit uns wie in Umeå, aber zumindest gab es keinen Regen. Wir ernährten uns von Mc Donald’s, Burger King und Wayne’s Coffee. Wir scheuten auch nicht vor schwedischen Würstelstandln und probierten Köttbullar med mos sowie Tunnbrödsrulle (Würstel mit Erdäpfelpüree und Pickles, Ketchup und Senf in Weizenflade gewickelt).
Zum Schluß möchte ich folgendes für Österreich fordern:
- Wayne’s Coffee- Filialen
- Indiska- Filialen (Kleidung)
- Skogsbärsfil (großartiges Milchprodukt)
- große Gummizeugauswahl in Supermärkten und Tankstellen (Selbstbedienung)
Alex hat angekündigt eine Gegendarstellung, also ihre Sicht der Dinge, zu schreiben. Man darf weiterhin gespannt sein.
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